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KFC Uerdingen
Wer blickt bei dem Traditionsverein noch durch?

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KFC Uerdingen: Wer blickt bei dem Traditionsverein noch durch?
Foto: Stefan Rittershaus
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Wäre der KFC Uerdingen reif für eine eigene Serie? Vermutlich ja, auch am Montag wird es wieder spannend. Die Frage: Streikt die Jugend oder fließt Geld?

Wer die Geschichte der letzten Jahre über den KFC Uerdingen verfilmen will, wird das wohl kaum in 90 Minuten schaffen. Vielleicht sollte man eine Serie anstreben wie beim FC Sunderland (Sunderland 'til I Die), denn so viel Zeit wird man brauchen, um all das aufzuarbeiten, was passiert ist.

Sportlich lief es einigermaßen: Aufstieg in die Regionalliga, auch wenn nur als Dritter, weil zwei Teams verzichteten. In der vierten Liga läuft es auch ordentlich, man kann nur den Hut ziehen vor Trainer René Lewejohann und seinem Team, wie sie das Chaos im Klub ausblenden und sich auf ihre Aufgabe konzentrieren.

Denn kurz gesagt: Was hinter den Kulissen seit geraumer Zeit passiert, das grenzt an Wahnsinn.

Es begann schon 2023, da schied Damien Raths als Vorstandsvorsitzender aus, für ihn übernahm Marc Schürmann. Anfang Februar 2024 war er wegen "unüberbrückbarer Differenzen" wieder zurückgetreten, um dann im April 2024 wieder auf seinen Posten zurückzukehren. In der Zwischenzeit hatten Sebastian Thißen, Bernd Limberg und Andreas Scholten kommissarisch die Verantwortung übernommen.

Aber auch Schürmanns nächste Amtszeit hielt nicht lange. Bereits im Mai 2024 - nur einen Monat nach dem zweiten Versuch, den KFC zu führen - war wieder Schluss. Für ihm kam diesmal Ilja Ludenberg in den Vorstand. Elf Tage dauerte sein Intermezzo - in diesem Zeitraum fiel er auf einen vermeintlichen Investor herein und trat wieder zurück.

Zudem bekamen in dieser Zeit Trainer Sunay Acar und Sportchef Osman Sahan langfristige Verträge, die Uerdingen laut Medienberichten in Summe über 500.000 Euro kosten können. Ihre Ämter beim KFC werden sie nie antreten.

Am 26. April übernahm Christian Gummert den Vorsitz beim KFC. Im Mai gab es die Nachricht, Gummert soll in Untersuchungshaft sitzen. Wieder war der KFC führungslos.

Im Juli wurde dann Thomas Platzer als neuer Vorstandsvorsitzender bestellt. Auch unter ihm wurde es nicht ruhiger.

Immerhin ist er noch im Amt, zusammen mit Mehmet Eser (M-Soccermanagement) versucht er den KFC über Wasser zu halten. Wobei die Kommunikation bisher eher semi verlief.

In einer Pressekonferenz äußerte er sich nach zahlreichen Berichten von RS, was alles schiefläuft, und versuchte die Lage darzulegen. Zusammenfassung: Es fehlt Geld, zahlreiche Ex-Mitarbeiter bekommen noch Geld, viele Briefe wurden erst nach Wochen geöffnet und die Verantwortlichen fielen rückwärts vom Stuhl, als sie gesehen haben, wie in den letzten Jahren gewirtschaftet wurde.

Platzer wollte nun endlich ein Zeichen setzen und einen neuen Hauptsponsor präsentieren. Dieser sollte am Wochenende beim 2:1 gegen Hohkeppel im Stadion sein, um sich ein Bild zu machen.

Und dann die Überraschung: Laut Medienberichten geht sein eigenes Unternehmen "Gangbild" auf die Brust der Krefelder, für kolportierte 300.000 Euro im Jahr. Wieso das dann so lange dauerte und wieso sich sein eigenes Unternehmen erst ein Bild von der Lage machen musste, das sei mal dahingestellt. Was auch überrascht: Verkündet hat er dies über ein regionales Medium, vom Verein gab es auch 24 Stunden später noch keine Meldung zu dem so brisanten Thema. Auch zu Zahlungsmodalitäten ist nichts bekannt.

Offiziell ist also noch nichts, vielmehr muss am Montag erst einmal schnell Geld überwiesen werden an diverse Mitarbeiter aus der Jugend, damit hier ab 18 Uhr nicht in den Streik getreten wird, denn die Androhung steht im Raum, RS berichtete.

Und das ist nur die kurze Zusammenfassung dessen, was sich seit 2023 beim KFC abgespielt hat, die lange Version müsste in Buchform aufgearbeitet werden - oder eben als Serie. Und ohne argzuwöhnen ist es durchaus realistisch, dass in der nahen Zukunft noch weitere Kapitel dazukommen. Es sei denn, die Verantwortlichen bekommen endlich Ruhe in den Laden - was dem Traditionsverein zu wünschen wäre.

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